Samstag, 18. August 2012

4t(b): TOKIO

Insider: Kein Bild ohne Bild-
unterschrift! Aber bitte auch
keine Romane. Für ein Bild
dieser Größe/dieses Gehalts
maximal zwei Zeilen. Wenn
es mehr dazu zu schreiben
gibt, gehört das in eine zu-
sätzliche Infobox...
Hiermit kackdreist ignoriert.
Jobhirn noch 'on'. Grüße 'ß-]

Tokio: Die wimmenlde, wuselnde Metropole der an die 40 Millionen* Akemis, Yumikos und sonstwie benamter Menschen (und egal wie sie auch heißen, es klingt doch immer irgendwie nach „Nr. 43 mit extra Natriumglutamat bitte!“), die kulturell geprägt doch eigentlich immerzu auf der Suche nach perfekter Harmonie im Miteinander aller Wesen und Dinge sein sollten – des Menschen mit der Natur, oder schlicht der Formen und Farben – dabei aber in einer Stadt der schreiend quieschbunten Lichter und des medialen Overkills leben, die eine der alarmierendsten Umweltverschmutzungsbilanzen weltweit vorzuweisen hat.
Paradoxon oder Dualität? Weder noch, einfach zu viele Leute auf einem Haufen.
Dies asiatische Kleinod der Zivilisation, gelegen an den strahlenden südlichen Ausläufern der Fukushima-Katastrophe, werde ich vielleicht ein andermal besuchen, für jetzt steht erstmal Halifax auf meinem Flugticket.

Verwirrend?
Herzlich willkommen zu meinem Blog.

Köln>Halifax: ca. 5000km
Es ist endlich wieder soweit – der dicke alte Onkel verzwiebelt sich nach Ganz-weit-weg.... Wobei, wo furchtbar weit weg ist es diesmal nun auch wieder nicht. Zwischen Köln und Halifax erstrecken sich, in direkter Linie rund gerechnete 5000 Kilometer. Mit zunehmenden Jahren scheint sich der Radius meiner Fluchtkreise immer weiter zuzuziehen – eine Entwicklung, die ich selbst im Auge behalten sollte. Was mich vorgestern noch auf das Stahlgerüst der Harbour Bridge von Sydney zog, kann mich übermorgen schon auf den Waldlehrpfad von Oer-Erkenschwick führen – man weiß das ja nie so genau.
Neu an dieser Reise ist (abgesehen davon, dass sie nicht wieder an eine Pazifik-, sondern eine Nordatlantikküste führt), dass ich nicht wie sonst ein paar Tage vorher frei und also Zeit hatte, die üblichen Reisevorbereitungen zu treffen. Ich werde also in allerletzter Minute Dinge, die mir gerade einfallen und einigermaßen zweckmäßig erscheinen in den Seesack stopfen und ich freue mich jetzt schon auf die Momente der Erkenntnis darüber, was vielleicht außerdem noch als sinnvolles Utensil hätte eingepackt werden sollen...

Interessanterweise fragt mich mindestens ein verblüffter Mensch pro Reise, beim Anblick meines nur 3/4-befüllten Seesacks, ob dies tatsächlich mein gesamtes Gepäck sei. An dieser Stelle werfe ich mal eben den „Heißer-Scheiß“-Newsticker an: 
+++ ANERKANNTEN SCHMUTZWAESCHE-WISSENSCHAFTLERN ZUFOLGE IST DIE EXISTENZ VON WASCHMASCHINEN IN NICHT-DEUTSCHEN LAENDERN NICHT LÄNGER ALS GERÜCHT, SONDERN VIEL MEHR ALS UNLEUGBARE TATSACHE ZU BETRACHTEN +++ WELTWEITE BERICHTE UEBER FELDFORSCHUNGEN ZUM THEMA FESTIGEN DIE RICHTIGKEIT DIESER BEHAUPTUNG +++

Jackie Chan übrigens nahm zu Zeiten vor seinem Durchbruch zum gefeierten Action- und Comedy-Filmstar immer nur zwei Paar Unterhosen zu seinen Unternehmungen mit (wahre Geschichte) – egal, ob die jeweilige Unternehmung nun Tage oder Wochen dauerte. Das erste Paar trug er am Leib, das zweite, frische Paar ruhte am ersten Tag im Reisegepäck. Dank täglicher Wechselei der beiden Unterbekleidungsstücke und nächtlicher Wascherei des gerade nicht in Gebrauch befindlichen, hatte Herr Chan so jeden Tag ein frisches Paar Unterhosen zur Verfügung UND auch noch ein paar Gramm am sündhaft teuren Reisegepäck gespart und ich frage mich, ob aus Hong Kong stammende Chinesen ihre urgeschichtlichen Wurzeln vielleicht im Schwabenland haben.
Nun ganz so sparsam gehe ich nicht mit meiner Wäsche um, denn ich nehme gar bis zu DREI Paar Unterhosen mit auf Reisen – widerwärtige Bourgoisie, ich weiß.
Im Gegensatz zu Unterhosenwitzeleien ist elektrischer Strom tatsächlich ein Thema für mich, denn ich bin auch in Übersee unheimlich gerne Nerd und dazu brauche ich immer noch 'europäischen Strom', für dessen Erzeugung/Wandlung es scheinbar leider noch keine einfache internationale Lösung gibt (rückständige Barbarei! Sind wir denn Tiere?!). Wenn also etwas NICHT fehlt in meinem Gepäck (toitoitoi), dann sind es all die kleinen Gadgets, die mir auch in Kanada das Nerd-Sein ermöglichen... anderenfalls wird dies hier wohl der letzte Blog-Eintrag gewesen sein :)

Wie auch schon in den Jahren zuvor verspreche ich nicht, dass ich besonders viel schreiben werde, was nicht aber bedeutet, dass ich das von vornherein ausschließe. Letztes Jahr gab es einige ein klein wenig enttäuschte Stimmen zu diesem Thema und ich musste die zu den Stimmen gehörenden Menschen damit vertrösten, dass in Vancouver nun einmal nicht so viel passiert war, wie in Sydney, Cairns und im Outback. Das war natürlich nicht gelogen, eigentlich aber nur ein Teil des Problems. Wenngleich nur Hobbyschreiberling vetrete ich doch den Standpunkt, das ein guter Geschichtenerzähler in der Lage sein sollte, auch einen spannenden/lustigen/ergreifenden oder anderweitig lesenswerten Text über z.B. eine banale Busfahrt zum nächsten Supermarkt zu verfassen.
Die Schreiberei ist für mich, von verschiedenen und/oder persönlichen und mithin unberechenbaren Faktoren abhängig, so muss ich mich z.B. eben einfach danach fühlen. Das ist offenkundig im letzten Jahr nur teilweise der Fall gewesen und somit sind einige schöne Erlebnisse schlicht unter den Tisch gefallen und der Blog (korrekterweise das Blog, klingt aber in meinen Ohren falsch) verendete unvollendet und mittendrin. Vielleicht komme ich ja während des Fluges dazu, wenigstens noch über meinen Geburtstag in Vancouver zu schreiben, der für mich recht ergreifend war.
Nundenn, ich habe dieses Jahr ein anderes, besseres Grundgefühl als im letzten Jahr und werde versuchen, mir das auch zu bewahren und zu bloggen, als gäb's Pulitzerpreise dafür. Ganz wichtig: Wenn ich denn dann endlich wieder mal etwas Neues geschrieben habe, freue ich mich natürlich immer riesig über eure Kommentare, die ihr erstmals völlig ohne meine Moderation an die jeweilige Beitragswall posten könnt – sogar anonym, wenn das die etwas Schüchterneren vielleicht ermutigt. Ehrliches Feedback ist immer gut, egal, ob nun aus Begeisterung, Empörung oder was auch immer...

Sodele, ich wär' dann jetzt so weit, das Weite zu suchen – endlich.
Auf dem Weg zum Flughafen werde ich wohl noch ein wenig twittern/FBn, was die üblichen verdächtigen ZweiNullies höchstwahscheinlich auch ohne diesen Hinweis mitbekommen werden. Wie immer wird es für den ersten (also diesen) Eintrag eine kurz-kürzer-am-kürzesten Einladung per Mail für einen kleinen, erlesenen Kreis geben, danach gibt’s keine Sonderzustellungen mehr, dann müsst ihr (sofern ihr überhaupt Lust dazu habt) hin und wieder unter der immerselben Adresse „www.invitation4t.blogspot.com“ vorbeischauen, um zu sehen, ob sich womöglich etwas getan hat.
Ob nun hier, auf den 2.0-Plattformen oder einfach per Mail – wir sehen uns bald schon wieder.
Dat woret ävver jetz jewäs för hück

ready
steady
tschö.


ps: Nein, ich habe nicht das Geringste gegen Tokioter, Hongkonger oder Schwaben (Einzelfälle ausgenommen, man kann ja auch nicht immer alle mögen)

* metropolitan area

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